Meine knappe Freizeit gehört meinen verschiedenen Interessen, meiner Familie und meinen Freunden; Lesen, Paddeln in Mecklenburg und Brandenburg, Wandern und Skilaufen in den Alpen, Reisen, nicht nur in Afrika. Mein Elternhaus, die alte Tischlerei meines Großvaters, der Garten, das Grundstück, alte Bekannte, all die Dinge, die zum normalen Leben dazu gehören – das ist für mich auspannen in Forst in der Lausitz. Da gibt es wie in Berlin Bücher zum Nachdenken über Philosophie und Quantentheorie und wie wir uns besser über die verschiedenen Teilbereiche der Gesellschaft, über Sprachspiele und Fachbruderschaften, aber auch über soziale Gruppen und thematische Initiativen hinweg verständigen sollten, überhaupt erst verständlich machen können.
Das richtige Leben ist das normale Leben
Durch meine Arbeit als Afrikabeauftragter und Menschenrechtsbeauftragter bin ich in den letzten fünf Jahren viel in der Welt herumgekommen. Meist ohne Sicherheitsbegleitung und immer ohne großes Protokoll, was den wesentlichen Vorteil hat: Man kann sich ein etwas unverstellteres Bild machen. Ich versuche immer, möglichst soviel Zeit in einem Land zu haben, um auch Projekte außerhalb der Hauptstadt zu besichtigen. Dennoch erlauben enge Zeitpläne und zahlreiche Gesprächstermine es meist nicht, viel von dem wirklichen Leben der Menschen, der Vielfalt der Kulturen und den Schönheiten der Natur in den fremden Ländern zu sehen.
Ich entdecke gerne Neues
Eigentlich bin ich ziemlich überzeugt: Wirklich Neues ist selten. Wer die Friedliche Revolution vom Herbst 1989 erlebt und mitgestaltet hat, dem kommen Veränderungen heute doch recht gemächlich daher. Und natürlich wird man auch älter (wesentlich schneller als weise). Aber ich freue mich über jede und jeden, der selber denkt. Das betrifft nicht nur den parteipolitischen Betrieb, sondern auch die Universitäten, Medien, Kirchen und den Kunst- und Kulturbetrieb. Durch Mainstream und Selbstzensur lassen sich auch heute viele „versklaven“. Zwar ist die Situation eine andere als in der SED-Diktatur, ein äußerer Zwang sich so oder so zu verhalten, existiert heute nicht. Es besteht zumindest keine Gefahr für Leib und Leben, höchsten für Fort- und Einkommen. Die Standardausrede in der DDR „Man kann ja eh nichts ändern“, wirkt heute noch mutloser und deplazierter als damals.
(Der Berliner Physiker Hans-Jürgen Fischbeck war 1989 Mitbegründer der Bürgerbewegung Demokratie Jetzt und nach 1990 lange Zeit Studienleiter an der Evangelischen Akademie Mühlheim/Ruhr. Ich kenne Hans-Jürgen Fischbeck nicht nur von Demokratie Jetzt, sondern auch aus Gesprächsrunden von Theologen und Naturwissenschaftlern auf dem Waldhof Templin, am Pastoralkolleg mit dem damaligen Leiter Horst Kasner und Prof. Christofer Frey, Bochum.)