Berlin / Niamey – Der Persönliche Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin und Afrikabeauftragte des BMZ, Günter Nooke, ist heute nach Niger aufgebrochen. Ziel ist, die bilaterale Zusammenarbeit im Gesundheitssektor auszuweiten. Deutschland unterstützt die Nigrische Gesundheitsstrategie und setzt im Land mit dem höchsten Bevölkerungswachstum weltweit (3,9%) einen Akzent im Bereich Familienplanung sowie Mutter-Kind-Gesundheit. Dazu soll mit zusätzlichen Mitteln der Zugang der Bevölkerung zu staatlichen Gesundheitsdienstleistungen erhöht, Gesundheitspersonal aus- und fortgebildet sowie die Gesundheitsinfrastruktur instandgesetzt und materiell ausgestattet werden.

Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) baut sein Engagement im Gesundheitsbereich in Afrika deutlich aus. Der großflächige Ausbruch einer Epidemie wie Ebola oder die hohe Mutter-Kind-Sterblichkeit in vielen afrikanischen Ländern sind symptomatisch für die oftmals schwachen Gesundheitssysteme vor Ort. Im Rahmen des Sonderprogramms „Gesundheit in Afrika“ sollen daher afrikanische Partnerländer durch die Bundesrepublik Deutschland unterstützt werden, nachhaltig ihre Gesundheitssysteme zu stärken und die Reaktion im Krisenfall zu verbessern. Das Programm soll mit bis zu 205 Millionen Euro aus Mitteln der bilateralen Entwicklungszusammenarbeit für 2015 und 2016 starten. Der regionale Schwerpunkt liegt auf den westafrikanischen Ländern, die von Ebola direkt betroffen sind, ihren Nachbarländern sowie Ländern mit sehr schwach ausgeprägten Gesundheitssystemen.

Schwerpunkte sind dabei Ausbildung, Aufklärung und Ausrüstung unter anderem durch:

  • Stärkung der regionalen Krisenreaktionsfähigkeit
  • Ausbildungsoffensive für Gesundheitsberufe
  • Ausbau der Partnerschaftsinitiative ESTHER mit Hochschulen und Kliniken
  • Verbesserung der Gesundheit von Müttern und Kindern
  • Förderung des Zugangs zu preisgünstigen Medikamenten und Impfstoffen

Weitere Themen der Reise von Günter Nooke sind die Lage der Flüchtlinge in Niger und der Kampf gegen Boko Haram. Auf der Agenda stehen ferner Gespräche mit Vertretern der Opposition und der Zivilgesellschaft.