Mit seinem Start-up Betteries setzt Rainer Hönig vollkommen auf die Kreislaufwirtschaft. Bereits genutzten E-Auto-Batterien schenkt er ein zweites Leben in kleineren Batteriepaketen und will damit die nachhaltige Transformation der Stromversorgung Afrikas von Dieselgeneratoren auf saubere Energiespeicher beschleunigen. Die Angebotsseite ist dabei kaum limitiert. Mit jedem kommenden Jahr werden mehr Elektroautos abgemeldet und die Frage nach der weiteren Nutzung oder dem Recycling der Batterien ist weithin ungeklärt. Die Batterien, die meist eine Kapazität zwischen 70 und 80 Prozent des neuwertigen Produktes haben, hat Rainer Hönig als eine große Chance erkannt, Kreislaufwirtschaft und Energiewende miteinander zu vereinen.
Bei einem Besuch des Firmengeländes in Berlin, hat Günter Nooke, der Persönliche Afrikabeauftragte der Bundeskanzlerin, einen Einblick in die Arbeit der jungen Firma gewonnen.
Die Anwendungsmöglichkeiten
Das Ziel Hönigs ist, die Energieversorgung in Schwellen- und Entwicklungsländern, die gerade in ländlichen Räumen häufig von alten Dieselgeneratoren getrieben wird, auf saubere Energiespeicher umzustellen. Der große Vorteil des patentierten Baukastensystems sind dabei die breiten Anwendungsmöglichkeiten. Die Batterien, die sich wie Legosteine aufeinander stecken lassen, sind wasser- und staubdicht und vor allem mobil und flexibel einsetzbar. So können sie unkompliziert geladen und transportiert werden und finden in Simbabwe bereits Anwendung in Autorikschas von Farmerinnen, die mithilfe der Betteries beispielsweise die Strecke zum lokalen Markt zurücklegen. Hervorragend geeignet sind die Batteriepakete daneben auch als Antriebe für Fischerboote. Durch eine Kooperation mit Renault, wird Hönig ab Oktober dieses Jahres Betteries im großen Stil produzieren und ist aktuell aktiv auf der Suche nach Produktionsstätten in Afrika. Über die einfache Skalierung des Geschäfts erwartet man sich starke Kostensenkungen und dadurch einen beschleunigten Wandel der Energieversorgung.
Geschäftsmodell und CO2-Einsparung
Bereits jetzt generiert Betteries Umsätze in verschiedensten Bereichen. Mittelfristig sollen die Batteriepakete aber im größeren Maßstab vermietet werden und über die zahlreichen Vorteile die Dieselgeneratoren-Wirtschaft ablösen. Auch das Geschäftsmodell verspricht somit auf Grundlage der Kreislaufwirtschaft günstige Versorgung mit sauberer Energie für die Kunden. Eine signifikante Kohlenstoffdioxid-Einsparung gegenüber der Neuproduktion von Batterien soll damit erreicht werden. Die Vision: 0,2 Gigatonnen CO2 durch die Wiederverwendung ausgedienter Batterien einsparen.