Bei seinem Besuch vom 8. bis 11. August in Guinea machte sich Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin und des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, ein umfassendes Bild von der politischen und wirtschaftlichen Situation im Land. Der Fokus der Reise lag auf dem vielversprechenden Rohstoffsektor Guineas und den Möglichkeiten, das Potential des Sektors verstärkt für nachhaltige Entwicklung nutzbar zu machen.

Bei Gesprächen mit dem Minister für Bergbau und Geologie, Abdoulaye Magassouba, Vertretern von Bergbauunternehmen, der EITI-Steuerungsgruppe und internationalen Entwicklungspartnern hatte Nooke Gelegenheit, sich zu den Potenzialen und Herausforderungen des guineischen Bergbausektors und zu möglichen Ansätzen der Förderung von Investitionen, der Einhaltung sozialer und ökologischer Standards sowie Maßnahmen der Lokalentwicklung auszutauschen.

Sowohl das deutsche Engagement im Rahmen des Vorhabens „Regionale Rohstoffgovernance“ als auch die Beteiligung der Bundesregierung am Ausbau der Bauxit-Förderung wurden von guineischer Seite ausdrücklich gewürdigt. Besonderes Element der deutsch-guineischen Zusammenarbeit stellt die Kooperation im Rahmen der CONNEX-Initiative dar – sowohl auf politischer Ebene durch den guineischen Ko-Vorsitz beim CONNEX Negotiation Support Forum der OECD als auch durch Trainingsmaßnahmen der GIZ für die guineischen Partner.

In seinem Gespräch mit dem guineischen Staatspräsidenten Alpha Condé betonte Nooke, den Beitrag Deutschlands zur sozialen und wirtschaftlichen Erholung des Landes post-Ebola. So stellt das BMZ Guinea für die Jahre 2015/2016 insgesamt 54,5 Millionen Euro für die Bereiche „Reproduktive und Familiengesundheit“ sowie „Grundbildung“ zur Verfügung. Besonderes Augenmerk legten Staatspräsident Condé und Nooke in ihrem Gespräch auf die Notwendigkeit der Förderung der Energieversorgung in Guinea und auf dem gesamten afrikanischen Kontinent. Nooke unterstrich dabei Deutschlands Unterstützungszusage von drei Milliarden Euro für den Ausbau erneuerbarer Energien in Afrika bis 2020 und hob die Bedeutung privater Investitionen für die erfolgreiche Versorgung weiter Bevölkerungsteile mit moderner Energie hervor.

Bei weiteren Gesprächen mit Menschrechtsorganisationen sowie dem Besuch des deutsch-guineischen Labors in Conakry konnte Nooke sich einen Überblick über aktuelle innenpolitische Themen und die Lage im Gesundheitssektor nach der Ebola-Epidemie verschaffen.