Am 12. Juni 2020 reiste Günter Nooke, Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin, nach Leipzig, um an einer Besprechung zur Gründung einer Arbeitsgruppe zum Thema INGA 3 und Wasserstoffproduktion in der Demokratischen Republik Kongo (DRC) teilzunehmen.
INGA 3 ist ein geplantes Wasserkraftwerk in der DRC mit einem Potenzial von 11.500 MW. Der verfügbare Strom liegt damit weit über dem Energiebedarf der gesamten Region. Genau deshalb ist eine Finanzierung bisher immer gescheitert. Kleinere Baustufen sind wesentlich kostenintensiver je MW. Die Umwelt- und Sozialverträglichkeit wird auch bei dem größeren Vorhaben als sehr hoch eigeschätzt, muss aber noch genauer untersucht werden.
Offensichtlich war Günter Nooke der erste, der auf die Idee kam, den überschüssigen Strom zur Erzeugung von grünem Wasserstoff zu nutzen. Dieser Wasserstoff könnte die Nachfrage in Europa zu einem sehr niedrigen Preis bedienen. Gleichzeitig wird Inga III zur Industrialisierung der DRC und der ganzen Region beitragen.
Initiiert wurde die Besprechung durch Dr. Gernot Wagner, ehemaliger Honorarkonsul der Demokratischen Republik Kongo und Inhaber der Firma evagor GmbH. Teilgenommen haben auch Siemens, Linde, VN Gas, die Deutsche Bank, andere Firmen, Vertreter von Mittelstandsvereinigungen und der kongolesische Botschafter.
DRC-Präsident Félix Tshisekedi ist sehr daran interessiert, solch ein Projekt mit internationalen Unternehmen, vor allem deutschen Wasserstoffunternehmen, zu verwirklichen. Bei der Stromerzeugung kann auf die Studien und Vorleistungen der Weltbank, europäischer sowie chinesischer Firmen aufgebaut werden. Nooke plant eine Reise in die Demokratische Republik Kongo, um dort die angebotenen Gespräche zum weiteren Vorantreiben des Projektes zu nutzen.