Die afrikanischen Botschafter und Botschafterinnen in Berlin besuchten mit Günter Nooke die Lausitz.

Dr. Friedrich von Bismarck, Leiter der Geschäftsstelle für die Braunkohlesanierung führte die Besucher durch die rekultivierten ehemaligen Braunkohlentagebaue, die neu entstandene Seenlandschaft und zeigte Industriedenkmale der DDR sowie einen heute noch aktiven Braunkohlentagebau.

Bergbau, so unterstrich Nooke, ist auch für viele afrikanische Länder ein wichtiger Sektor für wirtschaftliches Wachstum. Ziel der Entwicklungsländer muss sein, eine eigene Rohstoffwirtschaft aufzubauen. Doch auf dem weiten Weg dorthin bedeutet Rohstoffreichtum oft mehr Fluch als Segen.

Nooke mit Afrikanische Botschafter im Lausitzer Braunkohletagebau

In den letzten zweieinhalb Jahren hat Nooke als Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin mehrmals Bergbaubetriebe und Minen in afrikanischen Ländern besucht und viele Gespräche dazu geführt. Der Besuch in der Lausitz diente neben dem gegenseitigen Kennenlernen und Austausch mit den Botschaftern auch dazu deutsches Know how in der Bergbausanierung zu zeigen und Deutschland als alte Bergbaunation ins Gespräch zu bringen. Beim Rohstoffboom auf dem afrikanischen Kontinent ist deutsches Wissen und Erfahrung aus der Vergangenheit wie aus jüngster Zeit gefragt. Das deutsche Interesse als Exportnation liegt nicht bei der Bevorteilung bestimmter Rohstoffkonzer-ne, sondern darin, möglichst alle notwendigen Rohstoffe auf dem Weltmarkt frei zu handeln und ver-fügbar zu halten. Es bestehen weiterhin Interessen bei der Zulieferung von Maschinen und Anlagen, im Rohstoffhandel und bei Beratungsleistungen.

Dieser Hintergrund prädestiniert Deutschland in gewisser Hinsicht, die Rolle des ehrlichen Maklers zu übernehmen, der dabei hilft, Rohstoffvorkommen in afrikanischen Ländern verantwortlich zu nut-zen. Das bedeutet: breites Wirtschaftswachstum von dem alle Bevölkerungsschichten profitieren, Einhaltung sozialer und ökologischer Standards bis hin zu Rückstellungen für die Sanierung von Bergbaugebieten.

Im schlimmsten Fall läuft die jetzige Entwicklung darauf hinaus: Schwellenländer bauen am Weltmarkt vorbei in Afrika billig Rohstoffe ab, erzeugen zusätzlichen Konkurrenzdruck für die deutsche Wirtschaft und in 30 Jahren bezahlen deutsche Steuerzahler immer noch „Entwicklungshilfe“, um die ökologischen und sozialen Schäden solcher Aktivitäten zu beseitigen!

Weitere Informationen unter:
Lausitzer Rundschau | 1.09.2012 –“Deutschland-muss-die-Rolle-eines-ehrlichen-Maklers-einnehmen
Sächsische Zeitung | 15./16.09. 2012 „Hier werden Tagebaue für den Tourismus hergerichtet, in Afrika gegen den Hunger
Rede zur Eröffnung des Besuchs, Günter Nooke | 31.08.2012 – „Opening Remarks