Der seit Anfang 2015 amtierende mosambikanische Staatspräsident Filipe Nyusi besuchte in dieser Woche Deutschland auf Einladung von Bundespräsident Gauck und Bundeskanzlerin Merkel. Beim  Business Roundtable Mozambique des Afrika-Vereins der deutschen Wirtschaft warb Staatspräsident Nyusi begleitet von seiner Wirtschaftsdelegation am Mittwoch vor deutschen Unternehmen für die Potentiale des Landes für Investoren. Günter Nooke, Persönlicher Afrikabeauftragter der Bundeskanzlerin und Afrikabeauftragter des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung, zeigte sich in seinem Einführungsstatement optimistisch, dass deutsche Unternehmen in Mosambik investieren könnten. „Unternehmen brauchen passenden Rahmenbedingungen, um ihr Engagement weiter auszubauen. Konsequente Aufklärung und Verfolgung von Fehlverhalten gepaart mit Dialog- und Versöhnungsbereitschaft im Inneren sowie strukturelle wirtschaftliche Reformen können Vertrauen und Investitionsbereitschaft stärken. Alle Zutaten für gute Regierungsführung und wirtschaftliches Wachstum sind bekannt. Es liegt an Mosambik selbst, diesen Weg konsequent zu verfolgen“, so Günter Nooke in seinem Statement.

Am Mittwoch sprachen zudem Präsident Nyusi und Bundesentwicklungsminister Gerd Müller über Stand und Perspektiven der deutschen Entwicklungszusammenarbeit in Mosambik sowie die wirtschaftlichen Potentiale des Landes. Sie vereinbarten eine Ausweitung des deutschen Engagements in den Bereichen Landwirtschaft, dezentrale Energieversorgung und berufliche Bildung.

Mosambik zählt zu den am wenigsten entwickelten Ländern weltweit (HDI: Rang 180 von 188) und ist langjähriges Partnerland der deutschen Entwicklungszusammenarbeit. Nach Ende des Bürgerkriegs 1992 verlief die Entwicklung des Landes weitgehend demokratisch und friedlich. Große Rohstofffunde sorgten in den letzten Jahren für hohes Wirtschaftswachstum. Dies hat jedoch bislang nicht zu einer wesentlichen Verringerung der Armut im Land beigetragen. Zuletzt verringerten sich die Einnahmen zudem wegen der sinkenden Rohstoffpreise auf dem Weltmarkt. In den letzten Monaten kam es verstärkt zu Auseinandersetzungen zwischen Sicherheitskräften und dem bewaffneten Arm der Oppositionspartei Renamo. Darüber hinaus ist die wirtschaftliche Lage aufgrund verschiedener Faktoren – u.a. hoher Auslandsverschuldung – aktuell sehr schwierig.