Am 14. Februar 2019 traf Herr Günter Nooke eine Delegation aus Somaliland. Diese bestand aus Abdirahman Mohamoud Aideed, Bürgermeister von Hargeisa, und Abdishakur Mohamoud Hassan, Bürgermeister der Hafenstadt Berbera, sowie Ayan Mahamoud, Vertreterin von Somaliland im Vereinigten Königreich und beim Commonwealth, und Mohamed Abdi Hashi, Exekutivsekretär von Somaliland.

Im Zentrum des Gesprächs standen die kommunalen Strukturen in Somaliland und welchen Herausforderungen diese in Bezug auf Sozialwesen, Infrastruktur und wirtschaftliche Entwicklung gegenüberstehen. Die VertreterInnen berichteten, welche Schwierigkeiten, aber auch Erfolge zu verzeichnen sind.
Europäische und deutsche Entwicklungszusammenarbeit erfolge in Somaliland in wichtigen Bereichen, etwa in der Wasser- und sanitären Grundversorgung sowie Berufsausbildung (letzteres als Projekt der GIZ). Dies sei von besonderer Bedeutung angesichts der sehr jungen Bevölkerung und der hohen Jugendarbeitslosigkeit in Somaliland und sollte verstärkt gefördert werden. Weitere GIZ-Projekte seien der Bau einer von Hargeisa ausgehenden Straße und Resilienzstärkung im Kontext von Dürren in Berbera.
Eine große Herausforderung, berichten die Bürgermeister, seien die durch starke Dürren und Wirbelstürme entstandenen Ernteausfälle und Verluste der Tierbestände. Diese haben zu hohen Zahlen an Binnenflüchtlingen geführt, zu welchen sich zurückgekehrte somalische Flüchtlinge sowie Flüchtlinge aus z.B. Jemen dazu addieren würden. Neben Fragen von Gesundheit, Ernährungssicherheit oder Urbanisierung stünde dann natürlich fortwährend die Frage nach Sicherheit. Vor dem Hintergrund, dass über 50% des Haushalts von Somaliland in den Bereich „Sicherheit“ investiert würden, berichteten die Gäste jedoch von einer äußerst positiven Bilanz.
Weiterhin wurden Fragen von Wirtschaft und Beschäftigung im Gespräch behandelt. Die Bürgermeister verwiesen u.a. auf Investitionen in den Hafen von Berbera und anschließende Infrastruktur, was zu weiteren Einnahmen und der Schaffung von Arbeitsplätzen führt.
Auch in Bezug auf kommunale Strukturen betonten die VertreterInnen aus Somaliland einen hohen Grad an Demokratisierung. Sie berichteten weitergehend von Programmen, welche Frauen in politischen Positionen und Führungspositionen stärken sollen. Daran schließen sich auch Bestrebungen an, eine Frauenquote für die Parlamentswahlen einzuführen.

Im Rahmen einer Dienstreise nach Ostafrika Anfang März plant Günter Nooke auch einen Besuch in Somalia. Nach einem Stopp in Mogadischu soll es nach Hargeisa und Berbera in Somaliland gehen. Herr Nooke freut sich auf einen Besuch bei den Bürgermeistern und die Möglichkeit, mit Verantwortlichen aus Politik und Wirtschaft ins Gespräch zu kommen, Projekte zu besuchen und dabei mehr über die Situation vor Ort lernen zu können.